16.05.2025
Die Sklaverei, darin insbesondere der transatlantische Sklavenhandel, und ihre Folgen sind eine der offenen Wunden der Menschheit. Ihre Auswirkungen sind in vielen Teilen der Erde, vornehmlich in Amerika und Afrika, aber nicht nur dort, bis heute zu spüren.
Herzlich laden die Deutsche Kommission Justitia et Pax und die Katholische Akademie in Berlin ein zu einem Vortrags- und Gesprächsabend am
Dienstag, 20. Mai 2025, 19:00 Uhr
in der Katholischen Akademie in Berlin
zum Thema
Die Katholische Kirche und die Sklaverei.
Ein verdrängtes Kapitel Kirchengeschichte zwischen Beteiligung, Leugnung und Widerstand
Die Veranstaltung findet in deutscher und englischer Sprache mit Übersetzung statt.
Die Sklaverei, darin insbesondere der transatlantische Sklavenhandel, und ihre Folgen sind eine der offenen Wunden der Menschheit. Ihre Auswirkungen sind in vielen Teilen der Erde, vornehmlich in Amerika und Afrika, aber nicht nur dort, bis heute zu spüren. Die Entstehung des modernen Rassismus ist untrennbar mit dem transatlantischen Sklavenhandel und der Sklaverei verbunden. Die Wunden sind noch lange nicht geheilt. Unsere heutige in langen Kämpfen errungene Ablehnung dieser Formen von Sklaverei ist weitestgehend unbestritten. Sie scheint uns selbstverständlich zu sein. Umso verstörender ist der Umstand, dass auch die Katholische Kirche regen Anteil an der Sklaverei hatte und, nachdem sie sich Ende des 19. Jahrhunderts unter Leo XIII. offiziell gegen die Sklaverei gestellt hatte, diesen Teil ihrer Schuldgeschichte weitestgehend verdrängt hat. Es ist eine Frage der Wahrhaftigkeit, zur Heilung dieser historischen Wunden beizutragen, indem die Kirche sich den Herausforderungen dieser Geschichte stellt. Erste Ansätze dazu sind in Rom, z.B. durch das Dikasterium für die ganzheitliche menschliche Entwicklung, gemacht worden.
Pater Christopher J. Kellerman SJ, der in Washington D.C. für die Jesuiten für politische Dialoge im Bereich sozialer Gerechtigkeit und nachhaltiger Wirtschaft verantwortlich ist, hat 2022 ein vielbeachtetes Buch über die Rolle der Katholischen Kirche in der Sklaverei und ihrer Überwindung veröffentlicht. In dieser profunden und schonungslosen Aufarbeitung des Verhältnisses der Katholischen Kirche zur Sklaverei macht er auf die grundlegenden Verstrickungen aufmerksam. P. Kellerman plädiert mit klugem Blick für eine breitere Auseinandersetzung der Kirche mit diesem Thema, nicht zuletzt, weil darin vielfältige Inspirationen für den heutigen Kampf gegen moderne Sklaverei liegen.
Nach dem Vortrag von P. Kellerman wird er gemeinsam mit Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz, dem Vorsitzenden der Deutschen Kommission Justitia et Pax, darüber nachdenken, was aus alldem für kirchliches Handeln in der Weltkirche folgt. Die Moderation liegt bei Dr. Jörg Lüer, Geschäftsführer der Deutschen Kommission Justitia et Pax.
Im Anschluss besteht Gelegenheit zum weiteren Austausch bei einem Getränke-Empfang.
Wir bitten um Anmeldung an information@katholische-akademie-berlin.de oder Online unter https://youtube.com/live/KUtaLNbTJgI?feature=share
Über Ihre Teilnahme würden wir uns freuen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Maria-Luise Schneider
Katholische Akademie in Berlin
Dr. Jörg Lüer
Deutsche Kommission Justitia et Pax