Vermeidungsverhalten beenden. Neue Initiativen zur nuklearen Abrüstung erforderlich

Statement des Vorsitzenden der Deutschen Kommission Justitia et Pax, Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ

Berlin/Hildesheim, 4. Mai 2020

Der Vorsitzende der Deutschen Kommission Justitia et Pax, Bischof Dr. Heiner Wilmer äußerte sich zu der aktuellen Diskussion im Deutschen Bundestag zur Bedeutung der nuklearen Abrüstung und nuklearen Teilhabe wie folgt:

„Das Gute an den Aussagen von Herrn Mützenich ist, dass sie das weit verbreitete Vermeidungsverhalten im Umgang mit den Problemen der nuklearen Abschreckung durchbrechen und wichtige Fragen stellen. Allerdings habe ich Zweifel, dass ein deutscher Alleingang uns in der Sache voranbringt. Aber auch die geradezu reflexhafte Abwehr der Aussagen greift oftmals zu kurz. Es ist klar: Die Bedrohung durch Nuklearwaffen nimmt zu. Eine Haltung des „Es ist noch immer gut gegangen“ ist nicht auf der Höhe der Herausforderung. Ebenso reicht es nicht, auf die in der Tat beunruhigenden Aktivitäten der Russischen Föderation zu verweisen. Daher ist meine Erwartung, dass die Bundesregierung innerhalb der NATO einen Prozess anstößt, der ernsthaft nach Alternativen zur nuklearen Abschreckung sucht. Das Konfliktvermeidungsverhalten innerhalb der NATO kommt in der Atomwaffenfrage an seine gefährlichen Grenzen.“

Die Deutsche Kommission Justitia et Pax hat 2019 ein Positionspapier „Die Ächtung der Atomwaffen als Beginn nuklearer Abrüstung“ veröffentlicht, in dem sie die ethische Notwendigkeit der nuklearen Abrüstung unterstreicht.

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