Nachruf auf Heinz Theo Risse

(1924 – 2023)

Die Deutsche Kommission Justitia et Pax trauert um einen langjährigen Mitarbeiter und Weggefährten. Kurz vor seinem 99. Geburtstag verstarb am 26. Mai in Bonn Heinz Theo Risse. Sein berufliches und ehrenamtliches Wirken ist eng mit den Themen Gerechtigkeit und Frieden verbunden. Mit 18 Jahren wurde er Soldat und erlebte selbst den Krieg, bis er in britische Gefangenschaft geriet. Nach Hause zurückgekehrt studierte Heinz Theo Risse Philosophie und Katholische Theologie und wirkte beruflich zunächst als Journalist bei der katholischen Wochenzeitung „Michael“ und später als freier Journalist und Buchautor. Schwerpunkte waren sozialpolitische und kirchlich Themen. 1954 heiratete er seine Frau Annemarie, aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor.

Heinz Theo Risse gehört zur ersten Generation derer, die im Nachkriegsdeutschland kirchlich zum Thema Entwicklung und Frieden aktiv waren. Kardinal Julius Döpfner gewann ihn Ende der 60er Jahre für die Mitarbeit im neu geschaffenen „Katholischen Arbeitskreis Entwicklung und Frieden“ (KAEF), für deren Wissenschaftliche Kommission er geschäftsführend wirkte. Zugleich übernahm er Aufgaben in der deutschen Sektion von Pax Christi. In ihr war er auf deutscher wie auch internationaler Ebene engagiert, bis eine sachliche Entfremdung in den 80er Jahren die Beziehungen weitgehend abbrechen ließ. Risse war sowohl Mitglied des Zentralkomitees der deutschen Katholiken als auch der Gemeinsamen Synode der Bistümer in der Bundesrepublik Deutschland (1971-1975).

Der KAEF wurde 1982 zu „Deutschen Kommission Justitia et Pax“ umbenannt. Die wissenschaftliche Arbeit nahm weiterhin einen wichtigen Platz ein. In die damalige Zentralstelle Weltkirche der Bischofskonferenz integriert bearbeitete die Wissenschaftliche Arbeitsgruppe von Justitia et Pax unter der Leitung von Prof. Dr. Franz Böckle und mit Risse als Geschäftsführer ein weites Themenspektrum rund um Sicherheits- und Friedenspolitik, Entwicklungsarbeit und zunehmend auch Fragen der Schöpfungsbewahrung. Ohne Zweifel waren die 80er Jahre und die damalige gesellschaftliche Debatte um die nukleare Abschreckung auch ein Höhepunkt der Berufsarbeit von Heinz Theo Risse.

Die ihn kannten haben den Verstorbenen als klugen, zugewandten und fachlich sehr gründlichen, kompetenten Menschen erlebt, der als gläubiger Katholik das kirchliche Zeugnis durch die Tagungen und Publikationen, die er organisierte, gestärkt hat. Die Kirche und die Deutsche Kommission Justitia et Pax verdanken ihm einen großen Beitrag zu ihrer Glaubwürdigkeit. R.I.P.

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