Nachruf auf Prälat Dr. Jakob Aigner

(1931 – 2023)

Die Deutsche Kommission Justitia at Pax trauert um ihren früheren Geschäftsführer Prälat Dr. Jakob Aigner, der am 4. Juni 2023 in Bad Honnef verstorben ist.

Prälat Aigner wurde im September 1985 zum Geschäftsführer der Kommission berufen von dem damaligen Vorsitzenden Bischof Dr. Franz Kamphaus. Zuvor hatte er als Mitglied in der 1982 neu konstituierten Kommission Justitia et Pax (vorher KAEF) mitgewirkt und die Werke Missio München und Aachen vertreten.

Er forderte die Kommission immer wieder inhaltlich heraus: „Die Papstbotschaft zum Weltfriedenstag 1986 ermutigt mich zu der Frage, ob nicht Justitia et Pax wieder etwas mutiger die heißen Eisen anpacken sollte, die der Papst da beim Namen nennt: die Sonderinteressen politischer, ideologischer und ökonomischer Gruppen, die das Gemeinwohl aller Völker missachten, den Missbrauch politischer und wirtschaftlicher Macht, um andere in Abhängigkeit zu halten, den Handel mit Kriegswaffen, die Ausbeutung der natürlichen Ressourcen der Völker der Dritten Welt, die Schuldenfrage…“ Diese Fragen hat Jakob Aigner in seiner Arbeit als Geschäftsführer in den Fachtagungen und Konferenzen von Justitia Pax ebenso im wie im Ökumenischen Dialogprogramm der Gemeinsamen Konferenz Kirche und Entwicklung (GKKE) aufgegriffen. Zu den Entwicklungen im südlichen Afrika, die Justitia et Pax aufmerksam verfolgte, gab es neben Analysen, auch immer wieder konkrete Interventionen, so anlässlich der Verhaftung des Generalsekretärs der Katholischen Bischofskonferenz des Südlichen Afrika (SA CBC) Pfarrer Mkhatshwa am 16.05.1986 am gleichen Tag und fünf weitere zu den Haftbedingungen. In der Reihe der Arbeitspapiere hielt Jakob Aigner die Eindrücke einer Reise anlässlich der Wahlen in Namibia 1989 zusammen mit Weihbischof Siebler fest. Die bedrückenden Erfahrungen von Gewaltherrschaft hinterließen tiefe Eindrücke und prägten u.a. die Einschätzung von Befreiungsbewegungen. In einem Brief an Bundeskanzler Helmut Kohl beklagte er die Aufweichung der bisher von der Bundesregierung vertretenen restriktiven Rüstungsexportpolitik, als er 1994 die Erklärung des Vorstands „Rüstungsexporte nicht ausweiten“ übersandte.

Als Prälat Aigner 1987 bei der Europäischen Konferenz Justitia et Pax für drei Jahre die Präsidentschaft übernahm, thematisierte er auch dort zukunftsweisende Herausforderungen, etwa die Frage, ob sich „Europa auf dem Weg zu einer multikulturellen Gesellschaft befinde unter besonderer Berücksichtigung von Einwanderern, ausländischen Arbeitnehmern und Flüchtlingen…“. Nach innen setzte er sich nach der Integration der Geschäftsstelle in das Sekretariat der DBK für eine ordentliche Ausstattung der Geschäftsstelle, eine effiziente Arbeitsweise der Kommission und vor allem deren Eigenständigkeit ein.

Die Deutsche Kommission verdankt ihm viele zukunftsweisende Impulse, nachhaltige Verbesserungen im Aufbau und Abläufen der Zusammenarbeit, die er mit bayerischem Humor und Gelassenheit umsetzte. R.I.P.

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