Die kritische Erinnerung an den Kolonialismus und seine Folgen stärken

Kommission

Berlin, 28./29. Oktober 2022 Die Deutsche Kommission Justitia et Pax setzt sich im Rahmen ihrer Herbstsitzung mit dem angemessenen Umgang mit dem kolonialen Erbe auseinander.

Die Kommission besuchte geführt vom Direktor der ethnologischen Sammlungen des Humboldt-Forums, Prof. Dr. Lars-Christian Koch, die Afrika- und Nordamerika-Ausstellung im Humboldt Forum. Dabei wurde deutlich, dass die kritische Auseinandersetzung mit dem kolonialen Erbe wesentlich auf die Herstellung von partnerschaftlichen Beziehungen zielen muss. Das schließt angesichts der Geschichte sowie bestehender Asymmetrien und Verletzungen die Bereitschaft mit ein, die notwendigen Konflikte z.B. um Restitution geduldig und konstruktiv auszutragen. Der Vorsitzende der Kommission, Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ, brachte zum Ausdruck, dass in den vergangenen Jahren nicht zuletzt durch die Auseinandersetzungen um das Humboldt-Forum das Bewusstsein für die Sensibilität dieser Fragen gute Fortschritte gemacht hat. So sei z.B. auch die Bereitschaft, sich mit dem ambivalenten Verhältnis von Kirche und Kolonialismus auseinanderzusetzen, erfreulicherweise gestiegen. Aber es ist deutlich geworden, dass die eigentlichen Herausforderungen noch vor uns liegen.

Bei der anschließenden Gedenkfeier in der Wilhelmstr. 92, dem Ort der Berliner Afrika-Konferenz 1884/85, bei der die Grundlagen für die Aufteilung Afrikas unter den europäischen Kolonialmächten geschaffen wurden, unterstrich Wilmer, dass dem kritischen Gedächtnis eine wichtige Funktion für die Heilung der durch den Kolonialismus verursachten und bis heute nachwirkenden Verletzungen zukommt. „Die Art und Weise, wie hier in der Wilhelmstr. 92 mit einer läppischen Tafel an die Berliner Konferenz erinnert wird, wird in keiner Weise den tiefen Verletzungen Afrikas gerecht. Dieser Ort markiert heute eine schmerzhafte Lücke in unserem Gedächtnis. Er verkörpert in der jetzigen Form die europäische Ignoranz gegenüber afrikanischen Erfahrungen. Er sollte daher neu gestaltet werden, zu einem Ort des Gedenkens, der Begegnung und des Dialogs, zwischen Menschen aus Afrika und Europa. Nur gemeinsam werden wir gut und angemessen mit dem schwierigen Erbe umgehen können. Dazu brauchen wir Orte und Formate der Begegnung“, so Bischof Wilmer.

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