Ohne Wahrhaftigkeit keine tragfähigen Beziehungen zwischen Nord und Süd

Berlin, 6. März 2021 Die Deutsche Kommission Justitia et Pax setzt sich für verstärkte Initiativen beim Umgang mit den Folgen des Kolonialismus ein.
Am 5./6. März 2021 kam die Deutsche Kommission Justitia et Pax zu ihrer digitalen Frühjahrsversammlung zusammen. Der inhaltliche Schwerpunkt der Beratungen lag auf den Herausforderungen eines angemessenen Umgangs mit dem kolonialen Erbe.
In den Diskussionen und insbesondere im Gespräch mit Botschafter Robert Dölger, dem Beauftragten für den Sahel und Subsahara-Afrika im Auswärtigen Amt, sowie Ruprecht Polenz, dem Vertreter der Bundesregierung bei den Verhandlungen mit den Nama und den Herero, wurde deutlich, dass der Umgang mit den vielfältigen Folgen des Kolonialismus eine lange Zeit unterschätzte politisch-kulturelle Herausforderung für tragfähige internationale Beziehungen darstellt. Dabei ist die Rückgabe von menschlichen Überresten eine der vordringlichen Aufgaben. Die Überwindung der aus der Gewaltgeschichte resultierenden Beziehungsstörungen, wie z.B. der asymmetrischen politischen und ökonomischen Beziehungen oder des Rassismus, kann nur gemeinsam mit den Partnern gelingen.
Der Vorsitzende der Kommission, Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ, unterstrich, dass die Kommission die Bemühungen der Bundesregierung zur Aufarbeitung des Kolonialismus sehr begrüßt und erwartet, dass diese Bemühungen in der nächsten Legislaturperiode fortgesetzt und intensiviert werden. „Dabei kommt es wesentlich darauf an, die Diskussionen mit den Partnern in den ehemaligen Kolonien sowie in Europa systematisch zu vertiefen und die auftretenden Konflikte respektvoll auszutragen. Ohne Wahrhaftigkeit keine tragfähigen Beziehungen zwischen Nord und Süd.“, so Bischof Wilmer.
Die Kirche kann und muss dabei ihre vertrauensvollen, weltkirchlichen Beziehungen, für die tenden-ziell konfliktreichen, politischen Diskurse nutzbar machen. Das schließt eine wahrhaftige Auseinandersetzung mit den ambivalenten Zusammenhängen von Mission und Kolonialismus, für die nicht zuletzt die missionsgeschichtlichen Sammlungen stehen, ausdrücklich mit ein. Die Deutsche Kommission Justitia et Pax hat in diesem Sinne den Umgang mit dem kolonialen Erbe zu einem der Schwerpunkte ihrer Tätigkeit in der jetzigen fünfjährigen Arbeitsperiode gemacht.

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Die Deutsche Kommission Justitia et Pax (Gerechtigkeit und Frieden) wurde 1967 gegründet und versteht sich als Forum der katholischen Einrichtungen und Organisationen, die im Bereich der internationalen Verantwortung der Kirche in Deutschland tätig sind. Justitia et Pax ist deren gemeinsame Stimme in Gesellschaft und Politik und damit Akteurin des politischen Dialogs. Die Kommission erarbeitet kirchliche Beiträge zur Entwicklungs-, Friedens- und Menschenrechtspolitik Deutschlands und entwickelt Konzepte für die internationale Arbeit der katholischen Kirche.

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