Fachgespräch am 23. Juni 2009 in Köln
In Deutschland und in anderen Staaten der EU leben und arbeiten
Menschen aus verschiedenen Ländern jenseits der EU-Grenzen, unter
anderem Ukrainerinnen und Ukrainer. Im Fachgespräch soll ihre Situation
soll exemplarisch für das Phänomen Arbeitsmigration näher untersucht
werden. Hatte in den ersten Jahren nach der Öffnung des Eisernen
Vorhangs die ukrainische Migration von gut ausgebildeten Städtern
dominiert, die durch den Zusammenbruch der Sowjetunion ihre
qualifizierten Arbeitsplätze verloren hatten, so überwiegen heute
Migrantinnen und Migranten aus ländlichen Gebieten, die jünger, oft
weniger gut ausgebildet und deutlich schlechter informiert über die
Möglichkeiten, die das Zielland bietet, nach Deutschland kommen. Das
Rollenverständnis von Männern und Frauen ist durch ihre Arbeiten
hierzulande vielfältigen Anfragen unterworfen, die Wirkungen durch diese
Erfahrungen sind enorm. Das hat Folgen nicht nur für ihr Leben in
Deutschland, sondern auch für ihr Leben zu Hause und ihre Familien, die
sie in der Ukraine zurückgelassen haben. Welcher Art die vielfältigen
und vielschichtigen Wirkungen sind, ist bei weitem noch nicht
hinreichend untersucht und findet auch politisch bislang nur wenig
Berücksichtigung. Wir wollen mit diesem Fachgespräch der Frage
nachgehen, welcher Erkenntnisgewinn für das Phänomen der
Arbeitsmigration durch die Genderperspektive zu erreichen ist und auf
welche Weise ein solcher Blick helfen kann, Phänomene und Probleme der
Migration genauer zu identifizieren.
Vortrag Dr. Tießler-Marenda (Rechtliche Rahmenbedingungen für Arbeitsmigration
Vortrag Dr. Tießler Marenda (Arbeit in Haushalt und Pflege)
Vortrag Knickenberg (Leben in der Illegalität in Deutschland)
Vortrag Balan (Lage der rumänischen Wanderarbeiter in Deutschland