GKKE: Deutschlands Gewicht stärker in die internationale Afrika-Politik einbringen

Die Gemeinsame Konferenz Kirche und Entwicklung (GKKE) legt einen Katalog von "Kriterien für eine verantwortungsvolle Afrika-Politik" vor.

Die Bundesregierung wird aufgefordert, das gewachsene Gewicht Deutschlands stärker in die Waagschale der internationalen Afrika-Politik zu werfen.

Die Erklärung der GKKE kritisiert das in allen Industrieländern abnehmende Interesse an den Problemen Afrikas. In der deutschen Politik zeige sich dies u.a. an der Schließung von Botschaften und Kulturinstituten. Statt Abwendung von Afrika sei jedoch eine aktivere deutsche Politik gefordert. Das gewachsene Gewicht Deutschlands und ein verhältnismäßig unbelastetes geschichtliches Verhältnis zu den meisten Ländern Afrikas mache ein größeres Engagement möglich und sinnvoll.

Die GKKE spricht sich für eine langfristig angelegte deutsche Afrika-Politik aus, die den Aufbau von Demokratie und die Verwirklichung der Menschenrechte kontinuierlich unterstützt. Vor allem der Förderung der sich in Afrika langsam entwickelnden Zivilgesellschaft komme dabei hohe Priorität zu.

Nach Auffassung der GKKE sollten die friedenspolitischen Initiativen Deutschlands sich besonders auf eine Überwindung der in verschiedenen Krisenregionen Afrikas entstandenen Kriegsökonomien, auf eine strikte Kontrolle des Waffenhandels und die Errichtung eines Kleinwaffen-Regimes richten. Überwunden werden müsse auch der Mangel an schlüssigen Regional-Konzepten.

Die Kirchen weisen darauf hin, dass 80 bis 90 Prozent der Afrikaner als arm einzustufen sind. Auf diesem Hintergrund sei eine konsequente Armenorientierung der deutschen Afrika-Politik gefordert. Auch in diesem Bereich sei die Beteiligung der betroffenen Bevölkerungsgruppen ein Schlüssel zum Erfolg, auch wenn deren Förderung immer wieder Konflikte mit herrschenden Eliten heraufbeschwören werde. Nachdrücklich kritisiert die GKKE das nachlassende finanzielle Engagement Deutschlands in der Entwicklungszusammenarbeit.

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